
Gesamtkeimzahl bei 22° C und 36° C
Durch die Gesamtkeimzahl einer Wasserprobe wird die hygienische Qualität des Wassers überprüft. Hierbei wird nicht nach spezifischen Bakterienarten differenziert, sondern ein genereller Überblick über die mikrobiologische Belastung des Wassers gegeben.
Im Labor wird die Probe zwei verschiedenen Temperaturbedingungen (22° C und 36° C) ausgesetzt und das Keimwachstum jeweils beobachtet. Bei 22° C wachsende Mikroorganismen lassen sich eher der Umwelt, solche, die bei 36° C wachsen, eher dem menschlichen oder tierischen Verdauungstrakt (sog. fäkale Verunreinigung) zuordnen.
Trinkwasser ist generell nicht steril; die meisten darin vorkommenden Bakterien stellen allerdings keine Gesundheitsgefahr dar. Überschreitet die Gesamtkeimzahl jedoch den in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwert, so müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine hygienisch einwandfreie Qualität des Wassers wiederherzustellen. Insbesondere jene Mikroorganismen, die bei 36° C wachsen, stellen dabei eine potentielle Gesundheitsgefahr dar, weil sie sich im menschlichen Körper gut vermehren können.